Karlheinz Deschner

Über Leben und Wir­ken des Streit­schrift­stel­lers

“Aufklärung ist Ärgernis, wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.”

Mit die­sem Apho­ris­mus for­mu­lier­te Karl­heinz Desch­ner das eige­ne Lebens­mot­to. Denn Desch­ner war die Per­so­ni­fi­ka­ti­on des auf­klä­re­ri­schen Ärger­nis­ses, ein Sta­chel im Fleisch der Zeit, an dem sich die Dis­kus­si­on immer wie­der ent­zün­den muss­te.

Schon sein ers­tes Werk, der 1956 ver­öf­fent­lich­te Roman “Die Nacht steht um mein Haus” war eine lite­ra­ri­sche Sen­sa­ti­on, ein atem­be­rau­bend scho­nungs­lo­ses Buch, das den Leser wie eine Lawi­ne über­rollt. Hel­mut Uhl­ig ver­such­te die Beson­der­heit die­ses “Romans” (eher ein Stück radi­ka­ler Auto­bio­gra­phie) so zu fas­sen: “Desch­ners Auf­zeich­nun­gen lie­gen jen­seits des Selbst­mords, so wie Gott­fried Ben­ns spä­te­re Gedich­te jen­seits des Nihi­lis­mus lie­gen … Die­ses Buch wird scho­ckie­ren … Genau bese­hen, ist es nichts ande­res als die Kran­ken­ge­schich­te unse­rer Zeit.”  Die­se “Kran­ken­ge­schich­te unse­rer Zeit”, die von der Bru­ta­li­tät des Krie­ges, des ver­ächt­li­chen Umgangs des Men­schen mit sei­nen Art­ge­nos­sen und der Natur erzähl­te, war zugleich eine Kran­ken­ge­schich­te des Autors, der, von der ste­ten Gefahr des Ner­ven­zu­sam­men­bruchs bedroht, sich schrei­bend selbst the­ra­pier­te.

Die Schreib­blo­cka­den, die ihn zuvor gequält hat­ten, waren auf einen Schlag ver­schwun­den. Bereits ein Jahr spä­ter erschien Desch­ners berühm­te Streit­schrift “Kitsch, Kon­ven­ti­on und Kunst”, die einer gan­zen Gene­ra­ti­on den Zugang zur Lite­ra­tur eröff­ne­te und unter­schätz­te Autoren wie Robert Musil erst­mals einer brei­ten Leser­schaft  bekannt mach­te. Noch im sel­ben Jahr gab er das Buch “Was hal­ten Sie vom Chris­ten­tum?” her­aus, das Pro- und Con­tra Mei­nun­gen ver­schie­de­ner Autoren, aber kei­ne Posi­tio­nie­rung des Her­aus­ge­bers, ent­hielt. Kri­ti­ker miss­deu­te­ten dies als Aus­druck feh­len­der Cou­ra­ge, was ein radi­ka­ler Den­ker wie Karl­heinz Desch­ner natür­lich nicht auf sich sit­zen las­sen konn­te. Und so zog er sich nach der Ver­öf­fent­li­chung des zwei­ten Romans “Flo­renz ohne Son­ne” meh­re­re Mona­te lang zurück, um aus­führ­li­che Stu­di­en zur Geschich­te des Chris­ten­tums zu betrei­ben.

Deschner hat – wie kaum ein anderer – ausgesprochen, was andere vielleicht ahnten, aber nicht zu formulieren wagten.

Dies war, wie wir heu­te wis­sen, ein wah­rer Glücks­fall für die säku­la­re Eman­zi­pa­ti­ons­be­we­gung, denn 1962 kam “Aber­mals kräh­te der Hahn”, das Grund­la­gen­werk der moder­nen Kir­chen­kri­tik, auf den Markt. Auch wenn Desch­ner in der Fol­ge­zeit kei­nes­wegs nur reli­gi­ons­kri­ti­sche Bücher ver­öf­fent­lich­te (bei­spiels­wei­se erschien mit “Talen­te, Dich­ter, Dilet­tan­ten” eine wei­te­re lite­ra­ri­sche Streit­schrift, mit “Der Moloch” eine kri­ti­sche Geschich­te der USA und mit “Für einen Bis­sen Fleisch” ein Plä­doy­er für den Vege­ta­ris­mus), so wur­de der Autor nach dem sen­sa­tio­nel­len Erfolg des “Hahns” fort­an haupt­säch­lich als Kir­chen­kri­ti­ker wahr­ge­nom­men.

Welch befrei­en­de Wir­kung Desch­ners reli­gi­ons- und kul­tur­kri­ti­sche Schrif­ten ent­fal­te­ten, wird deut­lich, wenn man einen Blick in die Aber­tau­sen­de von Leser­brie­fen wirft, die der Autor über die Jah­re hin­weg erhielt. Desch­ner hat – wie kaum ein ande­rer – aus­ge­spro­chen, was ande­re viel­leicht ahn­ten, aber nicht zu for­mu­lie­ren wag­ten. Wer das mul­mi­ge, indif­fe­ren­te Gefühl hat­te, dass da irgend­et­was Grund­le­gen­des nicht stimmt, an die­ser Reli­gi­on, die­sem Staat, die­ser Gesell­schaft, die­ser Kunst, der fand in Karl­heinz Desch­ner einen, der es prä­gnant auf den Punkt brach­te.

Als Desch­ner 1984 sei­nen 60. Geburts­tag fei­er­te, konn­te er auf ein wahr­haft impo­san­tes Werk zurück­bli­cken – und doch soll­te das Wesent­li­che erst noch kom­men. 1986 brach­te Rowohlt den ers­ten Band der “Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums” her­aus. In einem Alter, in dem die meis­ten an den Ruhe­stand den­ken, begann Desch­ner mit der Nie­der­schrift einer der größ­ten Ankla­ge­schrif­ten, die jemals ver­fasst wur­den. Mehr als ein Vier­tel­jahr­hun­dert spä­ter war es dann tat­säch­lich voll­bracht: In den 10 Bän­den der “Kri­mi­nal­ge­schich­te” mit ihren nahe­zu 6.000 Sei­ten und mehr als 100.000 Quel­len­be­le­gen hat Desch­ner eine Gene­ral­ab­rech­nung mit der “Reli­gi­on der Nächs­ten­lie­be” vor­ge­legt, die in der Welt­li­te­ra­tur ihres­glei­chen sucht.

Die Arbeit am letz­ten Band war jedoch eine Tor­tur, die ihm alles abver­lang­te.  Sei­ne Kraft reich­te danach nicht mehr aus, um den inof­fi­zi­el­len 11. Band, “Die Poli­tik der Päps­te”, der die Ent­wick­lun­gen seit dem 19. Jahr­hun­dert auf mehr als 1200 Sei­ten beschreibt, selbst zu aktua­li­sie­ren, wes­halb der Phi­lo­soph Micha­el Schmidt-Salo­mon die Dar­stel­lung der zwei­ten Hälf­te des Pon­ti­fi­kats von Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. über­nahm. Als er im März 2013 die Voll­endung der “Kri­mi­nal­ge­schich­te” in Ober­we­sel und weni­ge Wochen spä­ter am 23. Mai sein 89. Geburts­tag in Haß­furt fei­er­te, war er schon deut­lich geschwächt. Sein Zustand ver­schlech­ter­te sich noch­mals dra­ma­tisch, als er wegen eines Aneu­rys­mas gleich zwei­mal ope­riert wer­den muss­te. Letzt­lich konn­te der lebens­be­droh­li­che Riss der Blut­ge­fä­ße aber nicht ver­hin­dert wer­den. Am 8. April um 8.00 Uhr starb Karl­heinz Desch­ner in einer Haß­fur­ter Kli­nik.

Desch­ner schrieb ein­mal: “Berühm­te sind Leu­te, die man etwas spä­ter ver­gisst.” Wie so häu­fig traf er auch mit die­ser For­mu­lie­rung ins Schwar­ze. Unsterb­lich ist nicht ein­mal der Ruhm Lud­wig van Beet­ho­vens. Selbst er – so unge­heu­er­lich es auch erscheint – wird irgend­wann ein­mal ver­ges­sen sein, wie alles, was Homo sapi­ens je her­vor­ge­bracht hat. So sicher es also ist, dass auch das Werk Karl­heinz Desch­ners irgend­wann ein­mal in Ver­ges­sen­heit gera­ten wird: Wenn es in der Kul­tur- und Geis­tes­ge­schich­te auch nur halb­wegs mit rech­ten Din­gen zugeht, dürf­te dies in abseh­ba­rer Zeit kaum gesche­hen.

Schon allein auf­grund sei­ner unge­heu­ren lite­ra­ri­schen Qua­li­tät gehört Desch­ners Werk zu den kost­bars­ten Juwe­len der Auf­klä­rung, ein Juwel, das auch in Zukunft noch fun­keln wird, um die Welt zu erhel­len und jenen Dreck zu ver­deut­li­chen, der ansons­ten lie­bend ger­ne wie­der unter den Tep­pich gekehrt wür­de. Der Auf­klä­rer Desch­ner wird noch lan­ge ein Ärger­nis blei­ben. Nicht nur, weil die The­men, die er behan­del­te, aktu­ell blei­ben wer­den, son­dern auch, weil Schrift­stel­ler sei­nes For­mats sel­te­ne Aus­nah­me­erschei­nun­gen sind in dem Meer der Mit­tel­mä­ßig­keit, das uns umgibt.

Die hasserfüllten augen des Herrn Deschner

Ein filmisch inszeniertes Streitgespräch zwischen Karlheinz Deschner, Autor der Buchreihe “Kriminalgeschichte des Christentums”, und seinen theologischen Gegnern.

Video abspie­len

Karl Hein­rich Leo­pold Desch­ner wur­de am 23. Mai 1924 in Bam­berg gebo­ren. Sein Vater Karl, Förs­ter und Fisch­züch­ter, katho­lisch, ent­stamm­te ärms­ten Ver­hält­nis­sen. Sei­ne Mut­ter Mar­ga­re­ta Karo­li­ne, geb. Reisch­böck, pro­tes­tan­tisch, wuchs in den Schlös­sern ihres Vaters in Fran­ken und Nie­der­bay­ern auf. Sie kon­ver­tier­te spä­ter zum Katho­li­zis­mus.

Karl­heinz Desch­ner, das ältes­te von drei Kin­dern, ging zur Grund­schu­le in Tros­sen­furt (Stei­ger­wald) von 1929 bis 1933, danach in das Fran­zis­ka­ner­se­mi­nar Det­tel­bach am Main, wo er zunächst extern bei der Fami­lie sei­nes Tauf- und Firm­pa­ten, des Geist­li­chen Rats Leo­pold Bau­mann, wohn­te, dann im Fran­zis­ka­ner­klos­ter. Von 1934 bis 1942 besuch­te er in Bam­berg das Alte, Neue und Deut­sche Gym­na­si­um als Inter­nats­schü­ler bei Kar­me­li­tern und Eng­li­schen Fräu­lein. Im März 1942 bestand er die Rei­fe­prü­fung. Wie sei­ne gan­ze Klas­se mel­de­te er sich sofort als Kriegs­frei­wil­li­ger und war mehr­mals ver­wun­det — bis zur Kapi­tu­la­ti­on Sol­dat, zuletzt Fall­schirm­jä­ger.

Zunächst fer­nim­ma­tri­ku­liert als Stu­dent der Forst­wis­sen­schaf­ten an der Uni­ver­si­tät Mün­chen, hör­te Desch­ner 1946/47 an der Phi­lo­so­phisch-theo­lo­gi­schen Hoch­schu­le in Bam­berg juris­ti­sche, theo­lo­gi­sche, phi­lo­so­phi­sche und psy­cho­lo­gi­sche Vor­le­sun­gen. Von 1947 bis 1951 stu­dier­te er an der Uni­ver­si­tät Würz­burg Neue deut­sche Lite­ra­tur­wis­sen­schaft, Phi­lo­so­phie und Geschich­te und pro­mo­vier­te 1951 mit einer Arbeit über » Len­aus Lyrik als Aus­druck meta­phy­si­scher Ver­zweif­lung » zum Dr. phil. Einer im sel­ben Jahr geschlos­se­nen Ehe mit Elfi Tuch ent­stam­men drei Kin­der, Kat­ja (1951), Bär­bel (1958) und Tho­mas (1959 bis 1984).

Von 1924 bis 1964 leb­te Desch­ner auf einem frü­he­ren Jagd­sitz der Würz­bur­ger Fürst­bi­schö­fe in Tret­zen­dorf (Stei­ger­wald), dann zwei Jah­re im Land­haus eines Freun­des in Fisch­brunn (Hers­bru­cker Schweiz). Seit­dem wohnt er in Haß­furt am Main.

Karl­heinz Desch­ner hat Roma­ne, Lite­ra­tur­kri­tik, Essays, Apho­ris­men, vor allem aber reli­gi­ons- und kir­chen­kri­ti­sche Geschichts­wer­ke ver­öf­fent­licht. Auf über zwei­tau­send Vor­trags­ver­an­stal­tun­gen hat Desch­ner im Lau­fe der Jah­re sein Publi­kum fas­zi­niert und pro­vo­ziert.

1971 stand er in Nürn­berg «wegen Kir­chen­be­schimp­fung» vor Gericht.

Seit 1970 arbei­te­te Desch­ner an sei­ner groß­an­ge­leg­ten «Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums» . Da es für so beun­ru­hi­gen­de Geis­ter wie ihn kei­ne Pos­ten, Beam­ten­stel­len, For­schungs­sti­pen­di­en, Ehren­sol­de, Stif­tungs­gel­der gibt, war ihm die unge­heu­re For­schungs­ar­beit und Dar­stel­lungs­leis­tung nur mög­lich dank der selbst­lo­sen Hil­fe eini­ger Freun­de und Leser, vor allem dank der För­de­rung durch sei­nen groß­her­zi­gen Freund und Mäzen Alfred Schwarz, der das Erschei­nen des ers­ten Ban­des im Sep­tem­ber 1986 noch mit­ge­fei­ert, den zwei­ten Band aber nicht mehr mit­er­lebt hat, dann des deut­schen Unter­neh­mers Her­bert Stef­fen.

Im Som­mer­se­mes­ter 1987 nahm Desch­ner an der Uni­ver­si­tät Müns­ter einen Lehr­auf­trag wahr zum The­ma » Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums » .

Für sein auf­klä­re­ri­sches Enga­ge­ment und für sein lite­ra­ri­sches Werk wur­de Karl­heinz Desch­ner 1988 — nach Koep­pen, Woll­schlä­ger, Rühm­korf — mit dem Arno-Schmidt-Preis aus­ge­zeich­net, im Juni 1993 — nach Wal­ter Jens, Die­ter Hil­de­brandt, Ger­hard Zwe­renz, Robert Jungk — mit dem Alter­na­ti­ven Büch­nerpreis und im Juli 1993 — nach Sacha­row und Dub­cek — als ers­ter Deut­scher mit dem Inter­na­tio­nal Huma­nist Award. Im Herbst 2001 wur­de er mit dem Erwin-Fischer-Preis aus­ge­zeich­net, im Novem­ber 2001 mit dem Lud­wig-Feu­er­bach-Preis, im Okto­ber 2004 mit dem Wolf­ram-von-Eschen­bach-Preis. 2006 erhielt er den Pre­mio let­tera­rio Giord­a­no Bru­no, Mai­land und wur­de zum Mit­glied der Ser­bi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten und Küns­te (Abtei­lung für Geschichts­wis­sen­schaft) gewählt.

2013 voll­ende­te Karl­heinz Desch­ner mit dem zehn­ten Band sei­ne Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums. Eben­falls 2013 erschien zudem mit der Neu­auf­la­ge sei­ner Poli­tik der Päps­te der inof­fi­zi­el­le 11. Band der Kri­mi­nal­ge­schich­te. Karl­heinz Desch­ner ver­starb am 8. April 2014 im Alter von 89 Jah­ren in sei­ner Hei­mat­stadt Haß­furt.

Tipp: Eine aus­führ­li­che­re Dar­stel­lung fin­den Sie im Arti­kel “Wer die Welt erhellt … – Karl­heinz Desch­ners Leben, Werk und Wir­kung” von Micha­el Schmidt-Salo­mon.

  • 1988: Arno-Schmidt-Preis
    Für sein auf­klä­re­ri­sches Enga­ge­ment wur­de Karl­heinz Desch­ner – nach Koep­pen, Woll­schlä­ger, Rühm­korf – mit dem Arno-Schmidt-Preis aus­ge­zeich­net.

  • 1993: Alter­na­ti­ver Büch­nerpreis
    Karl­heinz Desch­ner wur­de “geehrt für sein umfang­rei­ches lite­ra­ri­sches Werk, das ihn als kon­se­quen­ten Anklä­ger jeg­li­chen Macht­miss­brauchs erweist. Mit ein­dring­li­cher Sprach­kraft ent­larvt er die unhei­li­ge Alli­anz der Mäch­ti­gen von Staat und Kir­che. Sei­ne lei­den­schaft­li­che Par­tei­nah­me für die aufs Para­dies Ver­trös­te­ten stellt ihn als Anwalt aller Unter­drück­ten und Getausch­ten an die Sei­te Georg Büch­ners.”

  • 1993: Inter­na­tio­nal Huma­nist Award
    Nach And­rei Sacha­row und Alex­an­der Dub­cek wur­de Karl­heinz Desch­ner – als ers­ter Deut­scher – mit dem Inter­na­tio­nal Huma­nist Award aus­ge­zeich­net. Die Inter­na­tio­na­le Huma­nis­ti­sche und Ethi­sche Uni­on (IHEU) bie­tet füh­ren­den Intel­lek­tu­el­len und sozi­al Enga­gier­ten die Gele­gen­heit, von huma­nis­ti­schen Posi­tio­nen aus zu zen­tra­len Fra­gen Stel­lung zu neh­men. Wäh­rend der IHEU-Kon­gres­se wer­den her­aus­ra­gen­de Bei­trä­ge für die Ent­wick­lung und die Ver­tei­di­gung des Huma­nis­mus durch die Ver­lei­hung des “Inter­na­tio­nal Huma­nist Award” gewür­digt.

  • 2001: Erwin-Fischer-Preis
    Der Erwin-Fischer-Preis wird vom Inter­na­tio­na­len Bund der Kon­fes­si­ons­lo­sen und Athe­is­ten e.V. (IBKA) gestif­tet in Erin­ne­rung an den Anwalt Erwin Fischer, der sich kon­se­quent für Men­schen­rech­te und die Tren­nung von Staat und Kir­che ein­ge­setzt hat. Mit dem Preis will der IBKA e.V. Per­so­nen aus­zeich­nen, die sich in her­aus­ra­gen­der Wei­se um Welt­an­schau­ungs­frei­heit, Tren­nung von Staat und Kir­che, För­de­rung ver­nunft­ge­lei­te­ten Den­kens und Auf­klä­rung über Wesen, Funk­ti­on, Struk­tu­ren und Herr­schafts­an­sprü­che von Reli­gio­nen ver­dient gemacht haben.

  • 2001: Lud­wig-Feu­er­bach-Preis
    Der erst­mals im Jahr 2001 gestif­te­te und mit einem Preis­geld von 10.000 DM dotier­te Lud­wig-Feu­er­bach-Preis ging im 90. Jahr des Bestehens des Augs­bur­ger Bun­des für Geis­tes­frei­heit an Karl­heinz Desch­ner.

  • 2004: Wolf­ram-von-Eschen­bach-Preis
    Der mit 10.000 Euro dotier­te mit­tel­frän­ki­sche Kul­tur­preis wur­de Karl­heinz Desch­ner am 15. Okto­ber 2004 in Wolf­rams-Eschen­bach über­reicht .Die Lau­da­tio auf Desch­ner hielt der Musil-Bio­graph Karl Cori­no. In der “AZ ” vom 31.7. kom­men­tier­te Die­ter Stoll die Wahl Desch­ners zum Preis­trä­ger tref­fend: Jury und Bezirks­tag sei­en ent­we­der aus­ge­spro­chen “mutig oder ahnungs­los”. Immer­hin habe man vor Jah­ren in Nürn­berg noch ver­sucht, dem unbe­que­men Autor wegen “Reli­gi­ons­be­schimp­fung” den Pro­zess zu machen …

    Lau­da­tio von Karl Cori­no anläss­lich der Ver­lei­hung des Wolf­ram-von-Eschen­bach­prei­ses

  • 2006: Mit­glied der Ser­bi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten und Küns­te
    Karl­heinz Desch­ner wur­de zum Mit­glied der Ser­bi­schen Aka­de­mie der Wis­sen­schaf­ten und Küns­te (Abtei­lung für Geschichts­wis­sen­schaft) ernannt. Er teilt sich die­se Ehre u.a. mit dem Quan­ten­phy­si­ker Anton Zei­lin­ger und Lite­ra­tur­no­bel­preis­trä­ger Harold Pin­ter, die eben­falls 2006 zu “For­eign Mem­bers” der Aka­de­mie (Abtei­lun­gen für Mathe­ma­tik, Phy­sik und Geo­wis­sen­schaft bzw. für Spra­che und Lite­ra­tur) gewählt wur­den. Wei­te­re pro­mi­nen­te Mit­glie­der der Aka­de­mie sind u.a. Jür­gen Haber­mas und Noam Chom­sky.

  • 2007: Giord­a­no Bru­no Preis (Mai­land)
    Anfang 2007 wur­de Karl­heinz Desch­ner in Mai­land mit dem “Pre­mio let­tera­rio Giord­a­no Bru­no” aus­ge­zeich­net. Er erhielt den Preis als Aner­ken­nung für sei­ne “Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums”. Die bis­lang vor­lie­gen­den acht Bän­de die­ses Wer­kes erschie­nen voll­stän­dig in ita­lie­ni­scher Spra­che in der Edi­zio­ni Arie­le (Mila­no), her­aus­ge­ge­ben von Prof. Car­lo Pau­er Mode­s­ti (Rom), und fin­den im Land des Paps­tes beson­ders freund­li­che Auf­nah­me.
  • Die haßer­füll­ten Augen des Karl­heinz Desch­ner: Karl­heinz Desch­ners “Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums” im Kreuz­feu­er. Ein Film von Ricar­da Hinz und Jac­ques Til­ly. 1998, 70 Minu­ten, ISBN 3924041148. Film auf You­tube

  • Mit Gott und den Faschis­ten: Zwölf Fern­se­h­es­says. Ein Film über Karl­heinz Desch­ner von Peter Klei­nert und Mari­an­ne Tralau.1992/1994, 120 Minu­ten, ISBN 3891519001. Vide­os auf You­tube

  • Ket­zer­ver­bren­nung: Ein Maga­zin zum 70. Geburts­tag von Karl­heinz Desch­ner von Peter Klei­nert und Mari­an­ne Tra­lau. Video, 1994, 30 Minu­ten, ISBN 389151901X

  • Karl­heinz Desch­ner: Ein Por­trät von Peter Klei­nert und Mari­an­ne Tra­lau. 1992/1994, 94 Minu­ten, ISBN 3891519028

Stimmen zu Deschner

Ich denke, also bin ich kein Christ.

Ein Aphorismus ist der Versuch, schon den Ton als Konzert auszugeben.