WERK & WIRKEN

Weg­wei­ser durch das Jahr­hun­dert­werk

Rubriken

Bis heu­te sind es in ver­schie­de­nen Rubri­ken ins­ge­samt 51 ver­öf­fent­lich­te Wer­ke – wobei die Klas­si­fi­zie­rung in Autor, Her­aus­ge­ber und Mit­wir­ken­der die­se Zahl inter­pre­ta­ti­ons­fä­hig macht. Wir lis­ten hier die­je­ni­gen Wer­ke, deren Autor bzw. Her­aus­ge­ber Karl­heinz Desch­ner ist; kom­plett über­ar­bei­te­te Neu­auf­la­gen ein­ge­schlos­sen.

Kirchen- und Religionskritik

Das Haupt­werk von Desch­ners kri­ti­schen Publi­ka­tio­nen ist sicher­lich die “Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums”, deren 1. Band 1986 erschien und die im Jahr 2013 mit Erschei­nen des 10. Ban­des abge­schlos­sen wur­de.

Kriminalgeschichte des Christentums 1

Es geht mir also um eine Geschich­te der Hand­lungs- und Ver­hal­tens­for­men der Chris­ten­heit, jen­seits aller insti­tu­tio­nel­len und kon­fes­sio­nel­len Schran­ken. Ich schrei­be die Geschich­te der unent­weg­ten Ver­schrän­kung von soge­nann­ter welt­li­cher und geist­li­cher Poli­tik, samt den säku­la­ri­sier­ten Fol­gen die­ser Reli­gi­on: die Kri­mi­na­li­tät in der…

Kriminalgeschichte des Christentums 2

Im Gegen­satz zu vie­len theo­lo­gi­schen Jasa­gern, der­nen Tätig­keit oft weit­hin dar­in besteht, nach­zu­re­den oder durch mani­pu­la­ti­ve Inter­pre­ta­ti­on zu recht­fer­ti­gen, lässt Desch­ner schein­bar längst Erle­dig­tes nicht erle­digt blei­ben. Die übli­che Fried­hofs­ru­he ersetzt er durch eine theo­lo­gi­sche und his­to­ri­sche Fried­hofs­ru­he. Er ist einer, der…

Kriminalgeschichte des Christentums 3

Anders als in den bei­den ers­ten Bän­den sei­ner “Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums”, die chro­no­lo­gisch dar­stel­len, mus­tert Desch­ner in die­sem drit­ten das anti­ke Chris­ten­tum in epo­cha­len Längs­schnit­ten sys­te­ma­tisch nach bedeut­sa­men, bis­her jedoch regel­mä­ßig kaschier­ten Ver­bre­chens­schwer­punk­ten: das christ­li­che Fäl­schungs­we­sen, der Wun­der- und Reli­qui­en­schwin­del, die Wall­fahrts­wirt­schaft,…

Kriminalgeschichte des Christentums 4

Mit dem Früh­mit­tel­al­ter setzt Karl­heinz Desch­ner die “Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums” fort: von der katho­li­schen Tau­fe König Chlod­wigs I., um 500 bis zum Tode Karls “des Gro­ßen” 814. Die­se ers­ten drei­hun­dert Jah­re des Früh­mit­tel­al­ters waren eine Zeit des tur­bu­len­ten Auf­bruchs und Umbruchs, aber…

Kriminalgeschichte des Christentums 5

Der Band beginnt im Jah­re 814 mit dem Tod des Län­der­fres­sers und Mas­sen­schläch­ters Karl, genannt: “der Gro­ße”. Schon in der Regie­rungs­zeit sei­nes Soh­nes Lud­wig, genannt: “der From­me”, geht im karo­lin­gi­schen Fami­li­en­kreis das Gezer­re um die Macht los. Das Impe­ri­um zer­bricht. Nach knapp…

Kriminalgeschichte des Christentums 6

Band 6 der “Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums” behan­delt das Hoch­mit­tel­al­ter, also das 11. und 12. Jahr­hun­dert. Zen­tra­le Herr­scher­ge­stal­ten der Epo­che sind: der letz­te Otto­ne Kai­ser Hein­rich II., der Hei­li­ge, mit sei­nen drei gro­ßen Krie­gen an der Sei­te von Hei­den gegen deas katho­li­sche Polen,…

Kriminalgeschichte des Christentums 7

“Das Mit­tel­al­ter”, sag­te Nietz­sche, “ist die Zeit der größ­ten Lei­den­schaf­ten.” Wie die­se Lei­den­schaf­ten sich aus­tob­ten im 13. und 14. Jahr­hun­dert, zeigt Karl­heinz Desch­ner im 7. Band sei­ner “Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums”. Am Anfang steht der Stau­fer-Kai­ser Hein­rich VI., der von 1190 bis 1197…

Kriminalgeschichte des Christentums 8

Luxus, Orgi­en und Tor­tu­ren bestim­men das 15. und 16. Jahr­hun­dert: Gleich drei Päps­te bekämp­fen sich mit Waf­fen­ge­walt. Der Ablass­han­del und die Ver­schwen­dungs­sucht des Kle­rus errei­chen einen Höhe­punkt, was die inner­christ­li­che Oppo­si­ti­on auf den Plan…

Kriminalgeschichte des Christentums 9

Mit­te des 16. Jahr­hun­derts fei­ert die Kir­che die völ­ker­mör­de­ri­sche Erobe­rung Latein­ame­ri­kas. In Euro­pa lie­gen fast alle christ­li­chen Mäch­te im Krieg. Die Hexen­ver­fol­gun­gen stre­ben dem Höhe­punkt zu; der Jesui­ten­or­den wird zum Haupt­ak­teur der Gegen­re­for­ma­ti­on. Die­ser Band schließt mit den Kata­stro­phen des…

Kriminalgeschichte des Christentums 10

“Wo sonst noch gibt es die­se atem­ver­schla­gen­de Mischung von Wolfs­ge­heul und Frie­dens­schal­mei, Weih­nachts­bot­schaft und Schei­ter­hau­fen, von Hei­li­gen­le­gen­de und Hen­kers­ge­schich­te! Wo sonst dies all­um­fas­sen­de Lie­bes­pa­la­ver und den prak­tisch alles­ver­schlin­gen­den Haß! Wo sonst eine…

Sachregister und Personenregiste

Karl­heinz Desch­ners “des Chris­ten­tums” prä­sen­tiert auf etwa 6000 Sei­ten in zehn Bän­den eine ein­zig­ar­ti­ge For­schungs­ar­beit. In ins­ge­samt rund 350.000 Exem­pla­ren ver­brei­tet, zählt sie zu den bedeu­tends­ten kir­chen- und reli­gi­ons­kri­ti­schen Wer­ken der Welt­li­te­ra­tur. Die­ser Band prä­sen­tiert das…

Die Politik der Päpste (2013)

Karl­heinz Desch­ner hat sein Stan­dard­werk zur neue­ren Kir­chen­ge­schich­te  „Die Poli­tik der Päps­te“ noch ein­mal kom­plett durch­ge­se­hen und aktua­li­siert. Im aus­führ­li­chen Nach­wort ana­ly­siert Micha­el Schmidt-Salo­mon die Amts­zei­ten von Johan­nes Paul II. und Bene­dikt XVI. mit spit­zer Feder. Die „sorg­fäl­tig gestal­te­te Neu­edi­ti­on“ im Ali­bri Ver­lag, so Desch­ner in sei­ner Dank­sa­gung, knüpft unmit­tel­bar an den letz­ten Band der „Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums“ an, gleich­sam „als deren elf­ter Band“…

Was halten Sie vom christentum? (1957)

Das von Karl­heinz Desch­ner ange­reg­te und her­aus­ge­ge­be­ne Bänd­chen «Was hal­ten Sie vom Chris­ten­tum?» ist das Ergeb­nis einer Umfra­ge unter bekann­ten deutsch­spra­chi­gen Autoren der ver­schie­dens­ten Welt­an­schau­un­gen…

Abermals krähte der Hahn (1962)

“Aber­mals kräh­te der Hahn” ist bis heu­te für vie­le Karl­heinz Desch­ners wich­tigs­tes Buch: Unzäh­li­gen Men­schen gab die akri­bi­sche Arbeit das Gefühl, mit ihren Zwei­feln am Chris­ten­tum rich­tig zu lie­gen. Denn Desch­ner zeigt, dass bereits die Grund­la­gen des christ­li­chen Glau­bens frag­wür­dig sind und sich die spä­te­re Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums fast schon fol­ge­rich­tig dar­an anschloss. Gegen­stand des erst­mals 1962 erschie­ne­nen Wer­kes ist vor allem die Alte Kir­che…

Mit GOTT UND DEN FASCHISTEN (1965)

In jüngs­ter Zeit meh­ren sich die Publi­ka­tio­nen über das Ver­hält­nis der katho­li­schen Kir­che zu Hit­ler­deutsch­land. Die­ses Ver­hält­nis und das Ver­hal­ten der katho­li­schen Hier­ar­chie in Euro­pa und Ame­ri­ka wäh­rend ent­schei­den­der Jahr­zehn­te unse­res Jahr­hun­derts über­haupt bekommt jedoch nur der voll in den Blick, der dar­über hin­aus die Poli­tik des Vati­kans zu allen faschis­ti­schen Staa­ten betrach­tet…

Jesusbilder in theologischer Sicht (1966)

Je mehr man ver­sucht die Ursprün­ge des Chris­ten­tums zu ergrün­den um so viel­deu­ti­ger, ver­wir­ren­der, rät­sel­haf­ter wer­den sie: Nach zwei­tau­send Jah­ren besteht im christ­li­chen Abend­land über nicht weni­ger Ein­hel­lig­keit als über Jesus von Naza­reth und es wird auch kaum je völ­lig Klar­heit über ihn zu erzie­len sein…

Kirche und Faschismus (1968)

Schon früh­zei­tig unter­stütz­te der Vati­kan die faschis­ti­schen Bewe­gun­gen in Ita­li­en, Deutsch­land, Spa­ni­en und Kroa­ti­en, wobei er sich an den von den Faschis­ten began­ge­nen Gräu­eln nicht stör­te. Anhand reich­hal­ti­gen Mate­ri­als blät­tert  Karl­heinz Desch­ner ein düs­te­res und meist ver­schwie­ge­nes Kapi­tel der Kir­chen­ge­schich­te auf…

Das Christentum im Urteil seiner Gegner (1969/1971)

Der Sam­mel­band macht die wesent­li­chen Äuße­run­gen der her­aus­ra­gen­den Chris­ten­tums­geg­ner — Phi­lo­so­phen, Dich­ter, Theo­lo­gen, Staats­män­ner — vom 2. Jahr­hun­dert bis in unse­re Zeit den deutsch­spra­chi­gen Lesern in umfas­sen­der Aus­wahl zugäng­lich…

Warum ich aus der Kirche ausgetreten bin (1970)

“War­um ich aus der Kir­che aus­ge­tre­ten bin” heißt der Sam­mel­band, den Desch­ner im Jahr 1970 her­aus­ge­ge­ben hat. Dar­in ent­hal­ten sind Bei­trä­ge unter ande­rem von Klaus Harp­p­recht, ehe­ma­li­ger Ghost­wri­ter bei Wil­ly Brandt; Hans Woll­schlä­ger, der spä­te­re Ulys­ses-Über­set­zer, Fre­de­ric Ves­ter, Ger­hard Zwe­renz, Robert Mäch­ler, Wolf­gang Beu­tin…

Kirche und Krieg (1970)

Das von Karl­heinz Desch­ner her­aus­ge­ge­be­ne Sam­mel­werk unter­nimmt den Ver­such einer kri­ti­schen Dar­stel­lung der fort­wäh­ren­den Ver­stri­ckun­gen der christ­li­chen Kir­chen in Krie­ge und Mas­sen­g­reu­el, von der aus­ge­hen­den Anti­ke bis zur Gegen­wart…

Der manipulierte Glaube (1970)

Eine Kri­tik der christ­li­chen Dog­men. Unter Mit­ar­beit von K. Ahl­heim und H.E. Lampl. Die umge­ar­bei­te­te und von Karl­heinz Desch­ner allein ver­faß­te Neu­aus­ga­be mit dem Titel: «Der gefälsch­te Glau­be» erschien 1980…

Das Kreuz mit der Kirche (1974)

Aus­ge­hend von der sakra­len Sexua­li­tät der Früh­zeit, der rigo­ro­sen Frau­en­ver­ach­tung im mono­the­is­ti­schen Juden­tum, der Aske­se im hel­le­nis­ti­schen Mys­te­ri­en­we­sen und der kon­trä­ren Hal­tung von Jesus und Pau­lus beschreibt Desch­ner die Unter­drü­ckung des geschlecht­li­chen Lebens durch die christ­li­chen Kir­chen…

Kirche des Un-Heils (1974)

Das Buch ent­hält fünf Auf­sät­ze, von denen vier aus frü­her erschie­ne­nen, teil­wei­se ver­grif­fe­nen Sam­mel­bän­den stam­men. Auf eine wahr­haft christ­li­che Kir­chen­re­form ist nach Desch­ner nicht zu hof­fen. “Jede christ­li­che Reform”, erklärt er, “könn­te über­haupt nicht bloß Reform blei­ben, son­dern müß­te zur Revo­lu­ti­on wer­den, zu einem Umsturz aller mensch­li­chen Ver­hält­nis­se”…

Kirche des Un-Heils (1974)

Ist das Chris­ten­tum noch glaub­wür­dig, sind der Athe­is­mus und der­Ag­nos­ti­zis­mus die not­wen­di­gen Alter­na­ti­ven der Zukunft? Drei Autoren, bekannt als Strei­ter in der Dis­kus­si­on die­ser Fra­gen, geben Rechen­schaft über ihr Selbst­ver­ständ­nis, beken­nen sich zu ihrer jewei­li­gen Posi­ti­on…

Ein Papst reist zum Tatort (1981)

Der Auf­satz kon­fron­tiert die schö­nen Sprü­che von Johan­nes Paul II. (Woj­ty­la) in Latein­ame­ri­ka mit der blut­rüns­ti­gen Erobe­rung die­ses Kon­ti­nents durch die Katho­li­ken…

Ein Jahrhundert Heilsgeschichte (1982)

Mit die­sem Buch, dem ein wei­te­res fol­gen wird, schreibt Karl­heinz Desch­ner, den die Kri­tik einen “Vol­taire unse­rer Tage” genannt hat, die kri­ti­sche Geschich­te der katho­li­schen Kir­che fort. An vie­len scho­ckie­ren­den Bei­spie­len belegt er, daß die Geschich­te des Papst­tums wäh­rend der letz­ten hun­dert Jah­re eine Geschich­te der Macht, des Oppor­tu­nis­mus; der Ver­fil­zung weni­ger mit den jen­sei­ti­gen Mäch­ten als mit denen die­ser Welt war…

Die beleidigte Kirche (1986)

In sei­nem Gut­ach­ten beschäf­tigt sich Desch­ner spe­zi­ell mit dem “Got­tes­läs­te­rungs­pa­ra­gra­phen” 166 StGB, der in den 80er Jah­ren des letz­ten Jahr­hun­derts in der BRD ver­schärft Anwen­dung fand…

opus diaboli (1987)

In fünf­zehn „unver­söhn­li­chen Essays“ beleuch­tet Karl­heinz Desch­ner Epi­so­den aus der Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums. Mit der ihm eige­nen sprach­li­chen Wucht ent­larvt er etwa die Kon­stan­ti­ni­sche Schen­kung als gro­ßes Betrugs­ma­nö­ver, ver­an­schau­licht er das schwie­ri­ge Ver­hält­nis von Chris­ten­tum und Sexua­li­tät und pran­gert die Poli­tik der Päps­te im 20. Jahr­hun­dert an…

Der gefälschte Glaube (1988/2004)

Desch­ner schil­dert die Ent­ste­hung der christ­li­chen Glau­bens­leh­ren vor dem Hin­ter­grund der all­ge­mei­nen his­to­ri­schen Ent­wick­lung. Dabei zeigt er, dass alles, was den Gläu­bi­gen als angeb­lich geof­fen­bar­te Wahr­heit gepre­digt wird, Aus­fluss jenes “Misch­maschs von Irr­tum und Gewalt” ist, wie Goe­the die Kir­chen­ge­schich­te einst cha­rak­te­ri­sier­te…

Die Vertreter Gottes (1994)

Mit gro­ßer Sach­kennt­nis und in der ihm eige­nen bis­si­gen Spra­che ent­larvt Desch­ner die rück­sichts­lo­se Macht­po­li­tik der from­men Kir­chen­män­ner von Pius X. bis zu Pius XII. Und er belegt, daß die Päps­te ent­schei­dend zu den poli­ti­schen Kata­stro­phen des 20. Jahr­hun­derts bei­getra­gen haben.

Weltkrieg der Religionen: Der ewige Kreuzzug auf dem Balkan (1995)

Der jugo­sla­wi­sche Bru­der­krieg – ein Reli­gi­ons­krieg? Karl­heinz Desch­ner und Milan Petro­vic geben eine über­zeu­gen­de, völ­lig neue Inter­pre­ta­ti­on des Krie­ges im Her­zen Euro­pas: Han­delt es sich bei die­sem grau­en­vol­len Kon­flikt um die Aus­tra­gung eines ver­dräng­ten Reli­gi­ons­krie­ges aus alter Ver­gan­gen­heit? Oder sind es doch ers­te Anzei­chen für ein neu­es, welt­wei­tes Erwa­chen des Fun­da­men­ta­lis­mus?…

Oben ohne (1997)

Zehn Jah­re nach dem 1987 erschie­ne­nen «Opus dia­bo­li: Fünf­zehn unver­söhn­li­che Essays über die Arbeit im Wein­berg des Herrn» legt Karl­heinz Desch­ner eine neue Samm­lung sei­ner kür­ze­ren Tex­te vor. Da wird pole­mi­siert, kon­fron­tiert, decou­vriert, demas­kiert, ana­ly­siert, daß die Fun­ken und die Fet­zen flie­gen…

Zwischen Kniefall und Verdammung – Robert Mächler (1999)

Wie Robert Wal­ser, mit dem er Kon­takt pfleg­te, war Robert Mäch­ler – in der Schweiz lebend und wir­kend — eine glei­cher­ma­ßen außen­sei­te­ri­sche wie bedeu­ten­de Per­sön­lich­keit. Merk­mal sei­ner reli­gi­ons­kri­ti­schen Phi­lo­so­phie ist die For­de­rung nach uner­bitt­li­cher Red­lich­keit des Den­kens. Jede from­me Beschö­ni­gung hoff­nungs­lo­ser Erkennt­nis­se ist für ihn unent­schuld­bar. Karl­heinz Desch­ner, dem „gläu­bi­gen Anti­chris­ten“ wesens­ver­wandt, pro­vo­ziert Mäch­ler zum Umgang mit kaum erträg­li­chen aber not­wen­di­gen Ein­sich­ten…

Memento! (1999)

Im Hei­li­gen Jahr 2000 will sich der Papst in einem Gro­ßen Buß­akt für sei­ne Orga­ni­sa­ti­on ent­schul­di­gen bei all den Mil­lio­nen Opfern der im Namen Chris­ti per sae­cu­la sae­cul­orum began­ge­nen Ver­bre­chen. Desch­ner hilft dem Hei­li­gen Vater bei der katho­li­schen Gewis­sens­for­schung. Aus jeder Zei­le sei­ner erschüt­tern­den Fall­samm­lung dringt der Schrei: “Geden­ke!” – “Memen­to!”…

Der Anti-Katechismus (2015)

Wenn gleich zwei bekann­te Kir­chen­kri­ti­ker sich zusam­men­tun, um ein Buch über die Kir­che zu schrei­ben, dann liegt ein Klas­si­ker in der Luft. Die­sem Buch war, als es in Erst­auf­la­ge 1991 erschien, denn auch ein über­wäl­ti­gen­der Erfolg beschie­den…

Romane

Die Nacht steht um mein Haus (1956)

Die Nacht steht um mein Haus» ist der flam­men­de Mono­log eines Ent­täusch­ten, der sich nicht wie die vie­len abfin­det, ein­rich­tet, anpaßt, son­dern der radi­kal mit sich selbst und sei­ner Zeit abrech­net…

Florenz ohne Sonne (1958)

Flo­renz – ein Flo­renz frei­lich im mat­ten Licht eines son­nen­lo­sen Tages – bil­det den Hin­ter­grund für die­se span­nen­de, iro­nisch fun­keln­de Geschich­te vol­ler Über­ra­schun­gen…

Die frühen autobiographischen Romane (2016)

Sei­ne Roma­ne schrieb Desch­ner 1956 und 1958, als er Anfang drei­ßig war. Bei­de sind deut­lich auto­bio­gra­phisch geprägt. Vor allem sein lite­ra­ri­sches Debüt Die Nacht steht um mein Haus wur­de von der Kri­tik begeis­tert auf­ge­nom­men…

Philosophie & Gesellschaft

Das Jahrhundert der Barbarei (1966)

Das Buch ver­sucht in sechs The­men­krei­sen eine Patho­gra­phie unse­res Jahr­hun­derts und behan­delt: sei­ne Krie­ge und Bür­ger­krie­ge, sei­ne Auf­stän­de, Staats­strei­che, Revo­lu­tio­nen und Gegen­re­vo­lu­tio­nen, sei­ne Mas­sen­ver­trei­bun­gen und Aus­wei­sun­gen, die Pogro­me und Kon­zen­tra­ti­ons­la­ger, das Ver­sa­gen der Kir­che, den Ter­ror und das Elend in den Kolo­nien und den Ent­wick­lungs­län­dern, den wis­sen­schaft­lich-tech­ni­schen Raub­bau an Men­schen, Tie­ren und Pflan­zen…

Wer lehrt an deutschen Universitäten ? (1968)

Ein Buch, bei des­sen Lek­tü­re einen schau­ert. – “Und so was lehrt an deut­schen Uni­ver­si­tä­ten?” – Wohl nie­mand zwar, der auf jedem Lehr­stuhl einen genia­len Kopf anzu­tref­fen erwar­te­te (so vie­le genia­le Köp­fe gibt es gar nicht); aber kann nicht auch ein weni­ger begab­ter Kopf ein guter Gelehr­ter sein?

Woran ich glaube (1990)

In die­ser Samm­lung per­sön­li­cher Bekennt­nis­se sind die unter­schied­lichs­ten Grund­stand­punk­te ver­tre­ten: von gläu­bi­gen Katho­li­ken, Pro­tes­tan­ten, grie­chisch Ortho­do­xe über gläu­bi­ge Juden und Agnos­ti­ker bis hin zu enga­gier­ten Athe­is­ten.

Der Moloch (1992)

Karl­heinz Desch­ner setzt sich mit der ame­ri­ka­ni­schen Gegen­wart und Ver­gan­gen­heit aus­ein­an­der. Er schil­dert die his­to­ri­sche Ent­wick­lung von den Anfän­gen bis heu­te und ver­ur­teilt die Raub­zü­ge der wei­ßen Inva­so­ren eben­so wie die Ope­ra­ti­on Wüs­ten­sturm im Per­si­schen Golf.

Was ich denke (2018)

Der fünf­te Band der Desch­ner-Edi­ti­on ent­hält Tex­te, wel­che die phi­lo­so­phi­schen und welt­an­schau­li­chen Grund­la­gen sei­nes Den­kens und sei­nes kri­ti­schen Blicks auf die Welt aus­führ­lich dar­le­gen. Sie zei­gen einen „unheil­bar“ skep­ti­schen Autor, für den die so genann­ten letz­ten Fra­gen offen blei­ben, einen Huma­nis­ten, der die Per­spek­ti­ve der Unter­drück­ten und Geschun­de­nen ein­nimmt, einen Intel­lek­tu­el­len, der an jeder For­mu­lie­rung so lan­ge feilt, bis sein Argu­ment eine schar­fe Waf­fe ist.

Für einen Bissen Fleisch (1998)

„Ich wür­de nicht mehr mein hal­bes Leben
gegen das Chris­ten­tum ver­wen­den, son­dern für eine noch hoff­nungs­lo­se­re The­ma­tik – die Tie­re”, erklär­te Desch­ner in einem Inter­view. In “Für einen Bis­sen Fleisch” äußert er sich zum grau­sa­men Umgang mit Tie­ren.

Literaturkritik

Kitsch, Konvention und Kunst (1957)

Die Streit­schrift Kitsch, Kon­ven­ti­on und Kunst erreg­te bei ihrem ers­ten Erschei­nen 1957 durch hef­ti­ge Dis­kus­sio­nen in Pres­se und Rund­funk unge­wöhn­li­ches Auf­se­hen und erreich­te eine Auf­la­ge von weit über hun­dert­tau­send Exem­pla­ren. Sie kri­ti­siert die einst enorm über­schätz­ten Autoren Caros­sa, Ber­gen­gruen und Hes­se als Reprä­sen­tan­ten zeit­ge­nös­si­schen Epi­go­nen­tums und setz­te sich für die fatal unter­schätz­ten, ja unbe­kann­ten Dich­ter Robert Musil, Her­mann Broch und Hans Hen­ny Jahnn ein…

Talente Dichter Dilettanten (1964)

Karl­heinz Desch­ner ana­ly­siert nahe­zu ein­stim­mig geprie­se­ne Wer­ke der deut­schen Gegen­warts­li­te­ra­tur, so z. B. von Inge­borg Bach­mann, Emil Belz­ner, Hein­rich Böll, Hans Magnus Enzens­ber­ger, Max Frisch, Gerd Gai­ser, Uwe John­son und Ernst Kreu­der…

Aphorismen

Mörder machen Geschichte (2003)

Desch­ner legt hier kom­pro­miss­los-scharf­sin­nig wie­der­um fun­kelnd Geschlif­fe­nes vor. Sei­ne The­men sind u.a. die Kunst, die Poli­tik, die Geschich­te und — natür­lich — die Reli­gi­on: “Je grös­ser der Dach­scha­den, des­to schö­ner der Auf­blick zum Him­mel”…

Ärgernisse (1994)

Desch­ners bis­si­ge Apho­ris­men­samm­lung wirft Schlag­lich­ter auf vie­le Berei­che: Von Gesell­schaft, Kul­tur, Recht über Reli­gi­on, Kle­rus und Kunst zu sich selbst…

Nur Lebendiges schwimmt gegen den Strom (1985)

“Apho­ris­mus: ein Hand­streich mit dem Kopf”, sagt Desch­ner. Und so for­dert er den Leser uner­bitt­lich. Zeigt, was die deut­sche Spra­che ver­mag. Ein Wäch­ter. Ein Auf­klä­rer. Mit sei­nen Ein­sich­ten und Wort­schlif­fen reiht sich Desch­ner mühe­los an Lich­ten­berg und Nietz­sche an…

Sonstiges

Dornröschenträume und Stallgeruch (1989)

Karl­heinz Desch­ner zeigt sich hier ein­mal von einer ganz ande­ren Sei­te. Fas­zi­niert von dem was Fran­ken (noch) an den Him­mel schreibt, Stei­ger­wald, Spes­sart, Fran­ken­wald und Fich­tel­ge­bir­ge, erzählt er vor allem von der Land­schaft, der er sich tief ver­bun­den weiß…

Die Rhön (1998)

Heid­ni­sches und Hei­li­ges, Urtüm­lich­keit und Idyl­lik einer ein­sa­men Land­schaft. Mit Nach­wort von Ger­hard C. Krisch­ker…

Musik des Vergessens (2003)

Über Land­schaft, Leben und Tod im Haupt­werk Hans Hen­ny Jahnns…

Die Landschaft meines Lebens (2024)

Im Bild­band Die Land­schaft mei­nes Lebens wid­met sich Desch­ner ganz sei­ner frän­ki­schen Hei­mat. Zusam­men mit den Fotos des mehr­fach aus­ge­zeich­ne­ten „Rhön“-Fotografen Anton Kai­ser ergibt das einen ein­zig­ar­ti­gen Bild­band…