100 Jahre
Karlheinz
Deschner

Schrift­stel­ler, Auf­klä­rer, Pro­vo­ka­teur

“Aufklärung ist Ärgernis, wer die Welt erhellt, macht ihren Dreck deutlicher.”

Mit die­sem Apho­ris­mus for­mu­lier­te Karl­heinz Desch­ner das eige­ne Lebens­mot­to. Denn Desch­ner war die Per­so­ni­fi­ka­ti­on des auf­klä­re­ri­schen Ärger­nis­ses, ein Sta­chel im Fleisch der Zeit, an dem sich die Dis­kus­si­on immer wie­der ent­zün­den muss­te. Wer das mul­mi­ge, indif­fe­ren­te Gefühl hat­te, dass da irgend­et­was Grund­le­gen­des nicht stimmt, an die­ser Reli­gi­on, die­sem Staat, die­ser Gesell­schaft, die­ser Kunst, der fand in Karl­heinz Desch­ner einen, der es prä­gnant auf den Punkt brach­te.

WERK

Als eigen­stän­di­ger Schrift­stel­ler trat Desch­ner erst rela­tiv spät ins Licht der Öffent­lich­keit, mit 32 Jah­ren. Von star­ken Selbst­zwei­feln ge­plagt, hat­te er zuvor alles ver­wor­fen, was er müh­sam zu Papier gebracht hat­te. Mit dem 1956 erschie­ne­nen Roman Die Nacht steht um mein Haus, ent­stan­den in nur einer Woche, ent­lud sich die ins schier Uner­träg­li­che gewach­se­ne krea­ti­ve Span­nung mit unge­heu­rer Wucht. Es hat den An­schein, als sei bei Desch­ner durch die Ver­öf­fent­li­chung des Romans „der Kno­ten geplatzt“. Auch wenn Desch­ner in der Fol­ge­zeit kei­nes­wegs nur reli­gi­ons­kri­ti­sche Bücher ver­öf­fent­lich­te, so wur­de der Autor von nun an haupt­säch­lich als Kir­chen­kri­ti­ker wahr­ge­nom­men. Nach jah­re­lan­ger Vor­ar­beit brach­te der Rowohlt Ver­lag 1986 den ers­ten Band der auf zehn Bän­de ange­leg­ten Kri­mi­nal­ge­schich­te des Chris­ten­tums her­aus.

BLOG

Deschner-Portrait zum 100. Geburtstag

Zum 100. Geburts­tag ist ein aus­führ­li­cher Arti­kel über das Leben und Werk Karl­heinz Desch­ners im Jah­res­ma­ga­zin der Gior­d­a­­no-Bru­­no-Stif­­tung erschie­nen (bruno.2024). Der Arti­kel »Der Streit­schrift­stel­ler« stellt her­aus, dass Desch­ner mit einer sprach­li­chen Schär­fe, die an Nietz­sche erin­ner­te, all jene Unge­heu­er­lich­kei­ten der Geschich­te auf­deck­te, die vie­le Zeitgenoss*innen ger­ne für alle Ewig­keit unter den Tep­pich gekehrt hät­ten.

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Ausstellung zum Deschner-Bildband in Burgbernheim

Am 8. Sep­tem­ber wird es eine ein­tä­gi­ge Aus­stel­lung von Foto­gra­fien aus dem Desch­­­ner-Band Die Land­schaft mei­nes Lebens geben. Anläss­lich des „Tages des Offe­nen Denk­mals“ stellt der Mark­gra­fen­bau in Burg­bern­heim sei­ne Räu­me zur Ver­fü­gung. Von 10 bis 16 Uhr besteht die Mög­lich­keit, sich Foto­gra­fien von Anton Kai­ser in dem his­to­ri­schen Gebäu­de anzu­se­hen.

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Erosion des Glaubens

Auf­klä­rer wie Karl­heinz Desch­ner haben maß­geb­lich dazu bei­getra­gen, dass wir heu­te in einer Welt leben, die weit­ge­hend ohne die Kir­chen aus­kommt. Wie groß deren Bedeu­tungs­ver­lust inzwi­schen ist, zeigt eine neue Ana­ly­se der For­schungs­grup­pe Welt­an­schau­un­gen in Deutsch­land (fowid).

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Video-Portrait zum 100. Geburtstag von Karlheinz Deschner

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Ich denke, also bin ich kein Christ.

Ein Aphorismus ist der Versuch, schon den Ton als Konzert auszugeben.